Crocus Sativus

Crocus Sativus, die Pflanze, welche das Gewürz Safran aus seinen getrockneten Narben erzeugt, ist im Laufe der Geschichte zu dem teuersten Gewürz der Welt geworden. Um der Geschichte des Safran auf den Grund gehen zu wollen, müssen wir in der Geschichte um rund 4000 Jahre zurückgehen. Sie umfasst etliche Kulturen, Kontinente und Zivilisationen.

Geographischer Ursprung der Pflanze

Aus der griechischen Mythologie kennt man die Geschichte von Zeus, der auf einem Bett aus Safran geschlafen haben soll. Die frühesten Anzeichen, dass Menschen sich tatsächlich mit dem Anbau von Safran beschäftigt haben, führen also nach Griechenland. Obwohl man davon ausging, dass Klein- und Mittelasien, Iran oder Indien die möglichen Herkunftsländer des teuersten Gewürzes der Welt seien, ließ sich dies botanisch und aufgrund der Abstammung des Gewürzes widerlegen. Es wird vermutet, dass der Safran sein Siegeszug durch Europa erst mit der Eroberung des Mittelmeerraumes durch die Araber fand. Trotz eines Verbots vom Export der Safranknolle gelang es rasch, Safran in ganz Europa zu kultivieren.

Geschichte des Namen

Leider sind die Angaben, die wir über Safran machen können, so ungenau wie die Definition der Namensherkunft des beliebten Gewürzes. Zurückverfolgen lässt sich der Name des Safran bis auf das persische Wort zarparān (was so viel wie „Blüten so wertvoll wie Gold“ bedeutet), von dem sich dann das arabische Wort za’farān entwickelte. Einer altpersischen Sage zufolge ließ Persiens König Darius, ca. 500 v. Chr., für sich und seine Gefolgschaft Safran aus Ghaen und Gonabad (Städte im Iran) liefern.

Als die Araber vor ca. 1400 Jahren im Zuge der Verbreitung des islamischen Glaubens nach Persien gelangten, kamen sie durch den Genuss der persischen Kultur auch mit dem roten Gold Persiens in Berührung. Die Altpersische Sprache wurde auf die arabische Sprache angepasst. In vielen Wörtern wurde das „P“ durch ein „F“ ersetzt. Folglich wurde das Wort „Zarparan“ in „Zafran“ umgewandelt. Erst im römischen Alphabet wurde dann auch das “Z” durch ein “S” ersetzt und somit ist der Name Safran entstanden.

Verwendung von Safran

Safran wurde bei Beginn der Entdeckung mit seinem bitteren Geschmack als Gewürz in der Medizin und zum Färben von Stoffen, Schuhen und prachtvollen Gewändern genutzt. Auch der Geruch nach Heu und die metallischen Noten sorgten für den Einsatz von Safran als Duftmittel. Man war sich damals schon über die erstaunlichen Eigenschaften des Safrans bewusst, weshalb persische Großherrscher die Safranblüten auf den Feldern Kaschmirs einpflanzten.

Für den Adel wird Safran als ein Luxusgut aufbewahrt. Selbst Kleopatra badete in Safranwasser zur Heilung von Wunden und für einen goldenen Schimmer ihrer Haut. Während der Pest im 14. Jahrhundert begann der Handel von Safran. Die Notwendigkeit, den Inhaltsstoff als medizinisches Heilmittel zu verwenden, führte zu seiner Einfuhr vom Ausland. Bis heute wird Safran in vielen Regionen der Welt wie Indien, China sowie im Mittelmeerraum, als Heilmittel verwendet. In Europa hingegen wird Safran überwiegend als Gewürz genutzt. Safran wird außerdem als Zusatzstoff zur Herstellung von Tabakerzeugnissen, Spirituosen oder Molkereierzeugnissen eingesetzt. Die Kosmetikindustrie nutzt Safran für die Herstellung von Parfüm, Cremes und zum Färben.

Anbau der Crocus Sativus Pflanze

Die Hauptanbaugebiete des Safrans liegen heute in den orientalischen Ländern. Allerdings gibt es auch in Europa weitere Anbaugebiete um das Mittelmeer herum (Südfrankreich, Spanien, Portugal, Griechenland, Marokko, Türkei, Toskana). Seit einigen Jahren wird Safran sogar in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Neuseeland angebaut. Beim Anbau wird in den verschiedenen Regionen nach unterschiedlichen Verfahren vorgegangen, da Boden, Klima und Position der Safran Knolle hinreichende Bedingungen sind. Am besten gedeiht Crocus Sativus in einem leichten und wasserdurchlässigen Boden, der viele Nährstoffe enthält. Das Pflücken des Safrans ist äußerst mühsam, da man aus etwa 150.000 bis 170.000 Safranblüten nur ein Kilogramm Safranfäden gewinnt. Erfahrene Safran Pflücker schaffen es, täglich maximal 2 Kilogramm Safranblüten zu öffnen und die kompletten Safranfäden zu entnehmen. Zuallerletzt trocknet man die Safranfäden in der Sonne oder in speziellen Geräten und verpackt sie luftdicht, um sie zu konservieren.